Dienstag, 6. Juni 2006
Richtig "rumeiern" - part I
Aus unserer Reihe „Dr. Sex erklärt die wunderbare Welt der Weiblichkeit“

Ein weitverbreitetes Vorurteil besagt, das größte Sexualorgan des Menschen sei sein Gehirn. Das ist natürlich falsch. Zumindest was den männlichen Teil der Menschheit angeht, gilt das nur für bedauernswerte Individuen mit extrem klein geratenen Genitalien. Bei allen von der Natur nicht benachteiligten Exemplaren der Gattung Mann sind es selbstverständlich die zwischen den Beinen verorteten Attribute, die sich beim Anblick einer ins Beuteschema passenden Frau melden. Sie signalisieren dem Gehirn, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen um dem Drang zur Paarung nachzukommen und diese schließlich zu exekutieren. Das Programm, das unser angeblich so hochentwickeltes Gehirn dann abfährt ist so alt, wie das evolutionäre Erbe zur Weitergabe unserer Gene selbst und lässt sich am treffendsten mit dem Wort Imponiergehabe beschreiben. Jeder, der schon einmal im Affenhaus eines Zoos gewesen ist und dort die noch etwas durchschaubarere Version dieses Programms bei unserem nächsten Verwandten beobachtet hat, wird das bestätigen. Der Zwang, dem Weibchen unsere Einzigartigkeit beweisen zu müssen und es davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, gerade mit uns DNA-Material zu mischen treibt uns zu zivilisatorisch hochstehenden Leistungen – und grotesken, obskurerweise zum Teil durchaus existenzverkürzenden, Handlungen: Entwerfen von Programmen zur Besiedlung des Mars, Fliegen von Kampfjets, Verfassen philosophischer Pamphlete, extremer Drogenkonsum oder Verfassen philosophischer Pamphlete unter Drogeneinfluss im Kampfjet auf dem Mars.

Bei Frauen liegt der Fall etwas anders. Aufgrund ihrer Gebärfähigkeit obliegt es ihnen, aus dem Heer der Männer jene auszusuchen, deren Imponiergehabe am ehesten darauf schließen lässt, dass bei der Nachwuchszeugung ein guter Mars-Kampfpilot herauskommt. Aus diesem Grund ist ihre sexuelle Wahrnehmung etwas weniger auf Körperlichkeit fixiert, als die der Männer. Das Zauberwort heißt Ausstrahlung. Es fällt immer dann, wenn Frauen beschreiben sollen, warum sie beim Anblick eines offensichtlich hässlichen Vertreters des männlichen Geschlechts in Verzückung geraten. Shirt-lupfende brasilianische Anhängerinnen des hasenzähnigen Fußballgenies Ronaldinho oder seelig lächelnde Teenager, die gerade den Tourbus des babygesichtigen Junkies Pete Doherty verlassen haben, sind dafür Beleg genug.
Die Erklärung des Phänomens Ausstrahlung ist, auch das zeigen die Beispiele, eigentlich recht einfach und lässt sich mit dem Wort Erfolg zusammenfassen. Sie wollen sexuell wahrgenommen werden? Haben Sie Erfolg! Seien Sie einfach gut in etwas! Schießen Sie Ihr Land zum WM-Titel, landen Sie einen Nummer-1-Hit, lösen Sie das Energieproblem der Menschheit etc.

Falls Sie sich außerstande fühlen, eine vergleichbare Leistung zu erbringen und Ihnen auch sonst nichts einfällt, worin Sie gut sind, keine Angst, Ihre Zeit wird kommen! Wie schon erwähnt kegeln sich genug „erfolgreiche“ Konkurrenten - zerschellt in einem Marskrater, oder mit aufgeschnittenen Pulsadern über ihrem mit Blut geschriebenen philosophischen Pamphlet aufgefunden - früher oder später selbst aus dem Genpool der Menschheit. Und natürlich gibt es auch die eine oder andere Abkürzung, um in den Genuss sexueller weiblicher Aufmerksamkeit zu gelangen. Womit wir endlich bei der Praxis wären!


Erfahren Sie im zweiten Teil, wie man durch „rumeiern“ erfolgreich Erfolg suggeriert und wie Sie richtig den Tiger raushängen lassen!

Bis dann, Ihr Dr. Sex

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Ja, unbedingt
Nicht ganz, ich muss erst Teil zwei kennen und will endlich wissen, wie man richtig "rumeiert"
Nein, ich bin Mars-Kampfpilot

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Erstellt von zzz3n am 2006.06.06, 23:35.

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